Juwel am Gardasee

Ein Juwel mit einer über zweitausend jährigen Geschichte hat sich Bensheim als vierte Partnerstadt auserkoren. Schon die geographische Lage von Riva ist bemerkenswert: Die Stadt liegt am nordwestlichen Ende des sich in südlicher Richtung ausdehnenden Gardesees. Im Westen türmt sich eine steile Wand empor, und das östliche Ufer des im Norden schmalen Sees wird vom Massiv des Monte Baldo beherrscht. Nur nach Norden hin hat der Fluss Sarca eine breite, fruchtbare Ebene geschaffen, und hier führt der Weg nach Trient und ins Etschtal. Nach Westen geht die Straße hinaus ins Ledrotal und zum gleichnamigen See. Über diesen Weg ist die Lombardei und ihre Hauptstadt Mailand zu erreichen. Der wichtigste Verkehrsweg seit Jahrtausenden führte aber über den See zur Poebene, denn erst nach dem ersten Weltkrieg wurden die Uferstraßen gebaut. Die Lage Rivas war entscheidend für die Entwicklung der kleinen Siedlung, der die Römer den Namen „ripa“ (Ufer) gaben. Riva kam die Aufgabe eines Umschlagplatzes der Güter vom See aufs Land zu. Die greifbare Geschichte Rivas indes begann im Jahr 1027, als der salische Kaiser Konrad II. das Bistum Trient entscheidend erweiterte. Später versuchten nicht nur die Grafen aus Tirol Hand auf das kleine Städtchen am Nordufer des Lago di Garda zu legen, sondern auch Venedig zeigt sich hochinteressiert und nimmt Riva für siebzig Jahre in seinen Besitz. Später behalten wieder die Fürstenbischöfe von Trient die Oberhand. Architektonische Zeugnisse der wechselvollen Geschichte sind die Bauten der Rocca, einer vom Wasser umgebenen Burg, die zum Schutz des Hafens errichtet wurde und den Bischöfen aus Trient als Sommerresidenz diente. 1802 kommt Trient und der Nordteil des Gardasees an das Haus Habsburg, und erst am 3. November 1918 besetzten italienische Truppen am Ende des Ersten Weltkrieges Riva, das ab da zu Italien gehört.