Heute ist als nördlichster Punkt der Reise Caserta mit dem riesigen Schloss der Bourbonen und seinem ausgedehnten Park unser Ziel. Ehe wir zur Autobahn, die hinter dem Vesuv verläuft, gelangen, verzögert einer der üblichen Staus die Fahrt. In Caserta wurde der sonst von Autos zugeparkte Platz vor dem Schloss durch eine riesige Tiefgarage ersetzt, in der auch unser Bus neben vielen anderen Platz fand. Da der direkte Zugang zum Schloss noch nicht begehbar war, mussten wir auf teilweise miserablen Trottoirs unseren Weg dorthin nehmen.
Im Schloss besichtigten wir zuerst die durch eine prachtvoll verzierte Treppe zugänglichen Prunkgemächer. Kalt erschienen die im 19.Jahrhundert gestalteten Räume, besser gefielen uns die intimeren des 18. Jahrhundert, denn sie hatten bescheidenere Ausmaße. Bei unserem Rundgang gab es eine Fülle von Gemälden aus diesen Perioden zu sehen. Die spanischen Bourbonen wollten mit diesem Bau ihr Versailles im Königreich beider Sizilien errichten, die Einigung Italiens im 19. Jahrhundert beendete jäh diese Absicht. Heute dienen die vielen Räume gänzlich anderen Zwecken.

Mit einem passablen Angebot stärkten wir uns in der Cafeteria und sammelten uns danach zum Besuch der Gärten. Die nach französischen Geschmack gestalteten durchfuhren wir mit einem Pendelbus, der uns bis zu den Wasserfällen am Ende dieses Teiles der Gärten beförderte.
Wir zweigten dann von der Hauptachse ab, um den englischen Gartenteil zu durchschreiten. Mit seiner südlichen Vegetation, den verschlungenen Wegen, den Teichen und kleinen Wasserfällen verzauberte er die Besucher. Nach unserem Rundgang konnten wir uns bis zum Sammeln für die Rückfahrt frei ergehen, entweder im englischen Garten oder entlang der mit Fischen bevölkerten Becken zurück zum 3 Kilometer entfernten Schloss. Auch der Bus konnte zur Rückfahrt bestiegen werden. Ohne Probleme kehrten wir zum Hotel und dem guten Abendessen zurück und packten unsere Koffer für die nächste Station der Reise.

>> Donnerstag, 19. Oktober