Ein reichlich bestücktes Frühstücksbüffet stärkt uns für den zweiten Tag. Dieser beginnt pünktlich um 8 h 30 und führt uns auf einer Landstraße dem Meer entlang etwa 25 km bis nach Paestum. Leider gab es eine kleine Enttäuschung, da am dritten Montag im Monat das archäologische Museum geschlossen war, eine unvorhergesehene Neuerung der Öffnungszeiten.
Wir passen uns der Lage an und gehen mit Herrn Drinnenberg gleich ins Gelände der Ausgrabungen zum Südtor, wo er uns über die Gründung, den einstigen Glanz der ehemals Poseidonia genannten Hafenstadt und ihre weitere Geschichte ausführlich berichtet. Wir schauen uns dann die zwei in diesem Bereich noch vorhandenen dorischen Tempel der Hera und des Stadtpatrons Poseidon an. Dann verlassen wir das Gelände, da wir um 11 Uhr im Bio-Büffelzuchtbetrieb unweit von Paestum erwartet werden.
Der sehr kompetente und engagierte Geschäftsführer des Familienbetriebs führt uns zur Herde der schwarzen Rinder. Wir erfahren, dass diese auf natürliche Weise ihren Bestand vermehren und im Vergleich zu sonstigen Hochleistungskühen nur 7 Liter pro Tag von den Kühen gemolken werden. Dafür aber wird aus dieser Milch der beste Mozarella gewonnen.
Wir konnten Einblick in die Zubereitung dieses köstlichen Produktes nehmen, das bei 70 Grad geformt wird, was besondere Maßnahmen für die damit beschäftigten Mitarbeiter erfordert. Daneben wird auch Ricotta und Joghurt hergestellt. Auch das besonders wohlschmeckende Fleisch wird verwertet und die anfallenden Häute dienen zur Herstellung von Lederwaren. Zum Mittagessen in einem sehr gepflegten Raum konnten wir Mozarella, Ricotta und Joghurt mit frischem Brot und rotem oder weißem Landwein verkosten, so dass wir wohlgestärkt die gastliche Stätte verließen.
Wir kehrten wieder nach Paestum zurück. Dort gab es zunächst gewisse Schwierigkeiten mit einem einheimischen Führer, der uns dann eine halbe Stunde weitere Informationen über die römische Periode der Stadt gab. Danach schloss Drinnenberg den Gang zum römischen Forum an, zum Tempel der Bona Mens und dem Saal des Rates der Stadt.
In der Völkerwanderungszeit versumpfte das Gebiet und wurde wegen der Malaria unbewohnbar. Die Monumente wurden von üppiger Vegetation völlig überwuchert und erst im 18, Jahrhundert wieder aus ihrem langen Schlaf erweckt, so dass Goethe auf seiner italienischen Reise hier originale griechische Tempel zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Die Heimfahrt erfolgte über die gleiche Route dem Meer entlang, nur gerieten wir in der Großstadt Salerno dann in den abendliche Stau. Es blieb noch eine kurze Erholungspause vor dem Abendessen, bei dem es als Hauptgericht Fisch gab, der uns gut schmeckte.