Besuch der Ausstellung. Foto: Patricia Gropp
Besuch der Ausstellung. Foto: Patricia Gropp

Ein nahezu voller Reisebus machte sich kürzlich auf den Weg von Bensheim nach Mannheim: Der Freundeskreis hatte einen Ausflug zur Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ organisiert. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sorgt die Ausstellung für enorme Besucherströme.

Das Jahrhundertjubiläum bezieht sich auf die Wanderausstellung „Die Neue Sachlichkeit“, die von dem damaligen Direktor der Kunsthalle Mannheim Gustav Hartlaub kuratiert und im Juni 1925 eröffnet wurde. Damals wurden 132 Werke gezeigt, von denen heute leider nur noch ein Teil erhalten ist oder die in der ganzen Welt verstreut sind. Die jetzige Ausstellung mit 250 Werken integriert zusätzlich zu den 25 Original-Werken der damaligen Schau auch Impulse anderer europäischer Staaten. „Neue Sachlichkeit“ lässt sich grob umschreiben durch „nüchterne Darstellung und Verismus“. Dabei werden weder magischer Realismus noch neuklassische Elemente ausgeschlossen. Thematisiert werden insbesondere soziale Probleme und menschliche Schicksale der Nachkriegszeit (Erster Weltkrieg) wie Kriegsversehrtheit, Statusverlust, Einsamkeit, Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit: Beispiele sind „Ein grauer Tag“ von Georg Grosz oder der „Arbeiterjunge“ von Otto Dix. Im Unterschied zu der Ausstellung vor 100 Jahren zeigt die jetzige Ausstellung auch Werke weiblicher Künstler wie Lotte Laserstein, Anita Rée, Ottilie Röderstein und anderen. Auch Werke nichtdeutscher Künstler, darunter „Die Lesende“ sowohl von Picasso als auch von Mario Tozzi (1923) sind vertreten. 

Vor dem Besuch der Ausstellung gab Kunsthistorikerin  Andrea Ostermeyer, langjährige Mitarbeiterin der Kunsthalle, der Reise-Gruppe im Auditorium einen separaten hochinteressanten Übersichtsvortrag, bei dem sie auch italienische Künstler als Impulsgeber benannte. Nach diesem gelungenen Einstieg in das Thema begannen die Führungen.

Nach dem Ausstellungsbesuch brachte der Bus die Reisegruppe an diesem sonnigen Tag zur Mittagspause in ein italienisches Lokal in der Nähe des Nationaltheaters. Wie die Hinfahrt, verlief auch die Rückfahrt nach Plan. Damit endete eine sehr interessante und angenehme Tagesreise in die Kunst.

Organisation und Leitung des Ausfluges lag in den bewährten Händen von Vorstandsmitglied Patricia Gropp.

Autor: Patricia Gropp, 28.02.2025